Angeregt durch einen Artikel über Effektiven Altruismus stellte Ehrenmitglied Günter Wulf im Vereinsmagazin eine Initiative zum Bau von Trinkwasserbrunnen vor und rief zu spenden auf
Günter Wulf hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, indem er ihnen durch den Bau von Brunnen Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen verschafft. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er die Wulf-Stiftung gegründet.
Vor einigen Monaten stellte er seine Initiative in der Vereinszeitschrift “MinD-Mag” vor (Direktlink zur Ausgabe 147). Seinem Aufruf zur Spende für einen “Mensa-Brunnen”, der etwa 5.000 EUR kosten sollte, folgten zahlreiche Mitglieder.
Hier ist sein aktueller Zwischenbericht.
Dank vieler Spenden war es uns jetzt schon möglich, einen Bauauftrag für den Brunnen zu erteilen. Nun möchte ich etwas über die Hintergründe berichten, warum wir genau diesen Brunnen in Burkina Faso bauen wollen.
Burkina Faso war früher die französische Kolonie Obervolta und liegt zwischen Mali und Ghana. Es ist ein Niedrigeinkommensland in Westafrika, das mit mehreren Entwicklungsherausforderungen wie Armut, Ernährungsunsicherheit, schlechtem Zugang zu sauberem Wasser, großen Gesundheitsproblemen der Bevölkerung, sehr niedriger Bildungsrate und Klimawandel konfrontiert ist.
In den ländlichen Gebieten haben nur weniger als 70 Prozent der Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mit den aktuellen Anstrengungen des Landes würde es mehr als 30 Jahre benötigen, bis alle Menschen in Burkina Faso mit sauberem Trinkwasser versorgt werden können. Im Bereich der Abwasserentsorgung ist die Situation noch kritischer.
Die Folgen der unzureichenden Trinkwasserversorgung sind durch Wasser übertragene Krankheiten, die vor allem bei sehr armen Gruppen auftreten. Durchfall ist dabei eine der schweren wasserbedingten Krankheiten und die häufigste Todesursache bei Kindern in Burkina Faso.
Um diese Verhältnisse zu verbessern, haben wir uns entschieden, den Brunnen in der Gemeinde Koloko zu bauen. Sie befindet sich im Südwesten des Landes kurz vor der Grenze zu Mali.
Die Armutsrate im Projektgebiet beträgt 75 Prozent bei einem Einkommen von weniger als 1 US$ pro Tag.
Der Brunnen mit Handpumpe und gemauertem Brunnenrand wird den Wasserbedarf von 150 armen Haushalten mit mehr als 1.050 Personen decken.
Die Kosten liegen bei etwa 5.500 Euro; etwaige Mehrkosten übernimmt die Wulf-Stiftung.
Es wird ein Wasserkomitee gebildet, dessen Mitglieder demokratisch gewählt werden. Sie werden nach einer ausführlichen Schulung die präventive Wartung und gegebenenfalls die Reparatur des Bohrlochs und seiner Ausrüstung sicherstellen.
Den Bau des Brunnens werden wir gemeinsam mit der YOU-Stiftung, die von der UNESCO-Sonderbotschafterin Ute Ohoven gegründet wurde, organisieren und können dabei auf umfangreiche Erfahrungen zurückgreifen.
Günter Wulf